Kleiner Grüner Bahnhof Haar

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Kleiner Grüner Bahnhof Haar

11.07.2024

Klein und grün: Zweiter Bahnhof ganz aus Holz in Haar eröffnet 

Innovativ geplant, regional produziert und nachhaltig betrieben: Im Juli hat die DB InfraGO AG im bayerischen Haar das zweite komplett aus Holz gefertigte Bahnhofs-Empfangsgebäude eröffnet. Was sich hinter dem Projekt „Kleiner Grüner Bahnhof“ verbirgt und warum die DB InfraGO AG im Naturrohstoff Holz die Zukunft sieht, lesen Sie hier.

Nachhaltig gebaut und betrieben, aber auch ansprechend und langlebig gestaltet – das ist der Anspruch an moderne Bahnhöfe. Die „Kleinen Grünen Bahnhöfen“ in Zorneding (Eröffnung Dezember 2023) und Haar (Eröffnung Juli 2024) zeigen, wie`s geht und nehmen in puncto grüne Identität eine Vorreiterrolle ein.

Quelle: DB InfraGO AG/Philipp Luy

Vom Start der Arbeiten in Haar bis zur feierlichen Eröffnung im Juli 2024 vergingen gerade einmal etwas mehr als zwölf Monate. Möglich macht das ein modulares Konstruktionsprinzip: Da die verschiedenen Bauteile, ähnlich wie bei einem Fertighaus, besonders einfach zusammengefügt werden können, wird der Bau deutlich vereinfacht, beschleunigt und benötigt weniger Ressourcen.

Von der Bauphase bis zum Abschluss: Vorher-Nachher Vergleich Vergleich zwischen und

Das heißt nicht, dass künftige „Kleine Grüne Bahnhöfe“ alle gleich aussehen werden. Im Gegenteil, denn die modularen Holzbauelemente können von den Planer:innen nach dem Baukastenprinzip ganz flexibel kombiniert werden. So entsteht jedes Mal ein individuelles Konzept, das den Gegebenheiten vor Ort und den Bedürfnissen der Reisenden bestmöglich gerecht wird. So können in den nächsten Jahrzehnten viele weitere kleine grüne Stationen entstehen, die individuell, schnell und umweltfreundlich den Zugang zum klimafreundlichen Reisen ermöglichen.

Quelle: DB AG/Tjark Spille

Insbesondere das ikonische riesige runde Fenster an der Stirnseite verleiht dem Gebäude in Haar Wiedererkennungswert. Es lässt viel Tageslicht in den Innenraum, damit ist weniger künstliche Beleuchtung notwendig. Alle Leuchten sind mit energiesparenden LEDs bestückt. Die Holzfassade ist außen mit offenporiger roter Farbe umweltfreundlich lasiert. Das Gebäude wird über den Kamineffekt natürlich belüftet und verzichtet auf eine Lüftungsanlage. Auf dem Dach des neuen Gebäudes ergänzt die DB InfraGO AG in den nächsten Monaten noch eine Photovoltaik-Anlage, die das Gebäude mit grüner Energie versorgen wird. Eine klimafreundliche Wärmepumpe sorgt im Winter für angenehme Temperaturen und im Sommer für Kühlung.

Philipp Luy, Architekt der DB InfraGO AG, erklärt: „Die Verwendung von Holzbauteilen führt im Bauprozess zu rund 50 Prozent weniger CO₂-Ausstoß als Baumethoden für herkömmliche Empfangsgebäude bei der DB. Noch dazu konnten damit Lieferketten verkürzt und die lokale Wirtschaft gestärkt werden, denn die Bauelemente wurden aus regionalem Holz in einem traditionellen Holzbaubetrieb der Umgebung gefertigt. Wir sind zwar die Eisenbahn, aber wir werden in Zukunft mehr auf Holz bauen – davon bin ich überzeugt!“

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Freistaat Bayern und der Gemeinde Haar hat die DB InfraGO AG rund 1,6 Millionen Euro in den Bahnhof investiert.

Hintergrundwissen zum Projekt „Kleiner Grüner Bahnhof“

Darum geht es

Die DB InfraGO AG baut kleine Bahnhofsstandorte aus und errichtet neue aufenthaltsfreundliche und kreislauffähige Empfangsgebäude. Dabei steht nicht nur die CO2-Einsparung im Betrieb im Fokus, sondern auch im Bau. Deshalb hat man sich für Holzbau entschieden, vorgefertigt im Werk und auf der Baustelle montiert. Das Innovative daran: Die Module sind standardisiert, so dass auf der gleichen Konstruktionsbasis viele verschiedene Grundrisse, Größen und Gestaltungen möglich sind, welche in einem Bauteilkatalog zur Verfügung stehen. So können in den nächsten Jahrzehnten viele weitere kleine grüne Stationen entstehen, die individuell, schnell und umweltfreundlich den Zugang zum klimafreundlichen Reisen ermöglichen und auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sind.

Ende des Expander-Inhaltes
Beitrag zur Nachhaltigkeit

Diese Holzbauten sind ein Novum bei der DB AG und werden so ressourceneffizient wie möglich gestaltet. Sie sind rückstandsfrei rückbaubar und modular erweiterbar. Zudem werden erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Wärmepumpen und Stromspeicher eingesetzt, um einen emissionsfreien Betrieb zu ermöglichen. Dank Energiespeichern aus alten Autobatterien vom DB-eigenen Start-up Encore kann Sonnenstrom auch nachts für die Beleuchtung genutzt werden. 

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Nächste Schritte

In Zorneding und Haar sind die ersten „Kleinen Grünen Bahnhöfe“ entstanden. Aktuell sind weitere Standorte in Planung – und die Untersuchung von Standorten deutschlandweit wird fortgesetzt. Im Fokus der nächsten Jahre: die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, der Kund:innenzufriedenheit und der energetischen Performance der Gebäude.

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