Für mehr Planbarkeit, Stabilität und Qualität haben wir unser Baustellen-Management grundlegend weiterentwickelt. Bauen im Takt verfolgt dabei zwei Ziele: Das System beruhigen und den Bahnbetrieb stabilisieren.
Die Schieneninfrastruktur ist stark in die Jahre gekommen und daher besonders störanfällig. Der Bund befähigt uns mit den Finanzmitteln zu einem großen Infrastrukturprogramm zur Sanierung des Netzes. Der aus dem Infrastrukturzustand resultierende, steigende Baubedarf reduziert das verfügbare Kapazitätsangebot. Gleichzeitig steigt der Kapazitätsbedarf durch steigende Nachfrage der Eisenbahnverkehrsunternehmen, wodurch mehr Trassen nachgefragt werden.
Aber: Durch mehr Verkehr steigt auch die Anforderung an die Infrastruktur und durch die Baumaßnahmen sinkt die Infrastrukturverfügbarkeit. Die Ziele “mehr Fahren” und “mehr Bauen” sind daher schwierig zu vereinen.
Unsere Lösung: wir krempeln unser Baustellen-Management grundlegend um
Diese Situation erfordert eine ausgewogene Lösung für alle Beteiligte. Das derzeitige Bausystem ist nicht auf das massiv steigende Bauvolumen ausgelegt. Daher sind grundlegende Änderungen im System und Verbesserungen in der Arbeitswelt erforderlich. Weg von einer komplexen und kleinteiligen Koordination der Baumaßnahmen, instabilen Dienstplänen und einer hohen Unzuverlässigkeit im System hin zu stabilen Prozessen, mehr Planbarkeit, Stabilität und Ruhe im System.
Wir sind mit der Einführung von „Bauen im Takt“ gestartet
Das bedeutet, dass das Baugeschehen in stabilen, vorab geplanten und kommunizierten, zeitlich und räumlich definierten Takten stattfindet. Diese zeitlich und räumlich definierten Takte nennen wir Container. Container sind standardisierte Baufenster für die planmäßige Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen (Instandhaltungs-Container) sowie auch für größere Ausbau- und Modernisierungsprojekte (Invest-Container). Für die frühzeitige Information und Beteiligung unserer Kunden zu den geplanten Containern sind verbindliche Fristen und Prozesse eingeführt worden.
Bauen in getakteten und standardisierten Containern ermöglicht eine Reduzierung der unterjährigen Baubetroffenheiten und fristgerechte Fahrplanprodukte. Die große Änderung gegenüber der Behandlung einzelner Baustellen: Zuerst werden die Container eingeplant, dann richten sich die Bau- und Instandhaltungscontainern an diesen Containern aus. Wir schaffen verlässliche Zeitfenster, bündeln und standardisieren unsere Bautätigkeiten sowohl für Instandhaltung als auch Investitionen. Dadurch sorgen wir für mehr Bauvolumen und schaffen gleichzeitig mehr baufreie Zeit. Für unsere Kund:innen bedeutet dies langfristige Fahrplanstabilität.
Instandhaltungs-Container (IH-Container): Standardisierte Sperrzeiten für eine vorausschauende Planung
Um nachhaltig die Anlagen in einem funktionsfähigen und sichern Zustand zu halten, sind regelmäßig getaktete Sperrzeiten für Instandhaltungsmaßnahmen vorgesehen. Diese sogenannten IH-Container sind planmäßig eingeordnet und können auch mit geringem Vorlauf z.B. für Sofortmaßnahmen genutzt werden. Kurzfristig notwendige Sperrungen werden dadurch auf ein Minimum reduziert. Sie folgen einem vorgegebenen, regelmäßigen Rhythmus, der vorsieht, dass Container alle vier oder acht Wochen mit einer Sperrzeit von vier bis acht Stunden wiederkehren, abhängig vom Containertyp. Diese Logik erlaubt ein einfach zu merkendes Schema, welches insbesondere für die EVU und Planer:innen bei der DB InfraGO AG eine deutliche Vereinfachung darstellt.
Es gibt eigene Container-Typen für Strecken, Knoten, Prävention und die S-Bahn, die die besonderen Anforderungen dieser Infrastruktur-Instandhaltungs-Kategorien berücksichtigen.
Die Strecken-Container werden bereits erfolgreich seit dem 15.07.2024 umgesetzt. Mit Start des Kalenderjahres 2025 sind nun auch Knoten und S-Bahn-Container im Einsatz. Seit dem 24.02.2025 werden nun auch die Präventions-Container umgesetzt.
Für die bessere Planung der IH-Container wurde das Netz in vier verkehrliche Subnetze aufgeteilt. Ein Subnetz stellt hierbei ein virtuelles verkehrliches System dar, das zeitgleich gesperrt werden kann, ohne die Kapazität zu stark zu belasten. Wenn ein Subnetz gesperrt ist, bleiben die anderen drei Subnetze unbeeinträchtigt und fungieren als Umleitungsrouten.
Weiterentwicklung der IH-Container für 2025
Mit Start der Strecken-Container im Juli 2024 sehen wir erste Erfolge und Wirkung der Container: Über 80% der Instandhaltungstätigkeiten wurden in die Container (oder sonstige Sperrzeiteninstrumente) eingeordnet. Die guten Werte zeigen, dass größtenteils realistisch geplant wurde und das Konzept aufgeht. Eine genaue Analyse der Belegung der IH-Container zeigt jedoch noch deutliche regionale und verkehrliche Unterschiede. Zur Hebung der Beruhigungseffekte und Steigerung der Belegung arbeiten wir kontinuierlich an Verbesserungen. Konkret sind für 2025 folgende Weiterentwicklungen der IH-Container vorgesehen:
Zum einen gibt es die Möglichkeit, den Rhythmus der IH-Container auf verkehrlich sinnvollen Abschnitten bspw. mit einer guten Netzzustandsnote von 4 auf 8 Wochen zu erweitern. Diese am IH-Bedarf ausgerichtete Anpassung der IH-Container-Häufigkeit steigert langfristig den Belegungsgrad.
Zum anderen wird die zeitliche Länge der IH-Container von 8 Stunden (21:00 – 05:00 Uhr) auf 7 Stunden (22:00 – 05:00 Uhr) gekürzt. Eine Variantenbetrachtung zeigt, dass bei einem Start ab 22:00 statt 21:00 Uhr insbesondere im Nahverkehr deutlich weniger Züge betroffen sind. Standardmäßig werden die 7h für Strecken- und Knotencontainer ab KW 29/2025 gelten.
Die sogenannten nicht-containerisierbaren Maßnahmen (NIC) werden noch enger und in optimierter Logik nachverfolgt, um den Anteil struktureller NICs transparent zu machen und so langfristig weiter zu reduzieren. Dies wirkt sich somit nicht nur positiv auf die Konformität, sondern auch auf die Belegung der Container aus.
Streckencontainer
Bei den Streckencontainern gibt es einen einfach zu merkenden 4- oder 8-Wochen-Rhythmus für Instandhaltungs-Arbeiten an der Infrastruktur.
In einer Frequenz von vier oder acht Wochen werden über eine Dauer von bisher acht Stunden und künftig sieben Stunden, je Subnetz Teilsperrungen vorgenommen. Dabei ist ein IH-Streckencontainer - wenn möglich - über zwei Überleitabschnitte geplant, um auch die für eine Überleitung relevanten Weichen im Rahmen des Konzeptes instandhalten zu können.
Ende des Expander-Inhaltes
Knotencontainer
Knotencontainer umfassen alle Hauptgleise in Bahnhöfen oder Knoten, welche nicht durch Streckencontainer oder S-Bahn-Container erfasst sind. Sie liegen im Bereich von Strecken des hoch bzw. sehr hoch ausgelasteten Netzes sowie auf Fokusstrecken, also Schienenwegen mit mittlerer Belegung und hoher verkehrlicher Relevanz.
Auch Knotencontainer dauern acht beziehungsweise künftig sieben Stunden und werden in einer 4- oder 8-Wochen-Frequenz angewendet. Dabei kommt es zu Teilsperrungen nach Arbeitsbereichen und Oberleitungs-Schaltgruppen. Mehrgleisige Sperrungen sind dabei möglich mit dem Ziel, das verkehrlich-technische Maximum durch große, zusammenhängende Abschnitte umzusetzen. Ausgesuchte erste „Pilot-Knotencontainer“ sind bereits im 2. Halbjahr 2024 gestartet und seit Anfang 2025 flächendeckend im Einsatz.
Ende des Expander-Inhaltes
Präventionscontainer
Vorbeugen ist besser als heilen. Deswegen nehmen wir im Zuge der Präventionscontainer Arbeiten vor, ehe eine Störung entsteht. Die Container stellen einen planbaren und stabilen Zugang ins Netz für die Programme „Maschinelles Schienenschleifen“ (MSS) und „Durcharbeiten“ (DUA) sicher und stabilisieren so den Fahrplan durch weniger Einzelanmeldungen. Dadurch werden die Programme stabil und vollständig abgewickelt. Dies führt zu einer nachhaltigen Verbesserung des Anlagenzustands und zur deutlichen Reduzierung einschlägiger Störungen. Präventionscontainer kommen bedarfsorientiert max. zweimal jährlich pro Abschnitt zur Anwendung und orientieren sich in der Ausdehnung an den Streckencontainern. Sie dauern acht Stunden. Die Einführung erfolgte am 24.02.2025.
Ende des Expander-Inhaltes
S-Bahn-Container
S-Bahn-Netze haben eine hohe verkehrliche Bedeutung: Sie sind in dichtem Takt befahren und bilden die Mobilitäts-Lebensader ihrer Region. Deswegen unterliegen sie einem hohen Verschleiß mit gleichzeitig hohen Ansprüchen an die Verfügbarkeit. Dem werden wir mit S-Bahn-Containern gerecht, die eine größere Flexibilität durch individuelle Takte ermöglichen.
Die S-Bahn-Container sind in drei Cluster unterteilt: Stammstrecke (sie sind das Herz der Netze in großen Ballungsräumen und bündeln die meisten Linien in einem engen Takt), reine S-Bahn-Strecken sowie Mischbetrieb.
Während wir auf Stammstrecken individuelle, dem Verkehrsaufkommen gerecht werdende Sperrlösungen anwenden, arbeiten wir auf reinen S-Bahn-Strecken alle 4- oder 8-Wochen mit nächtlichen Sperrpausen. An Werktagen zwischen vier und sechs Stunden mit individuell getroffenen Teil- und Vollsperrungen. Bei Strecken im Mischbetrieb wird der Streckencontainer verwendet. Die S-Bahnen Berlin und Hamburg, die mit Stromschienen auf überwiegend separaten Netzen betrieben werden, sind von der zugrundeliegenden Logik ausgenommen. Die Einführung erfolgte im Fahrplanjahr 2025.
Ende des Expander-Inhaltes
Ziel der IH-Container
Mit den IH-Containern verfolgen wir das Ziel, die Planbarkeit von Sperrpausen für IH zu verbessern und den Anteil an kurzfristigen Sperrpausen zu reduzieren. Wir sorgen für mehr Effizienz durch eine gewerkeübergreifende Bündelung und mehr Instandhaltungsmengen pro Sperrstunde. Wir schaffen durch instandhaltungsfreie Zeit mehr Streckenverfügbarkeit.
Nicht genutzte IH-Container werden mit einem Vorlauf von 7 Tagen für den Gelegenheitsverkehr freigegeben. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung der Kapazitäten in einem kurzen Zeitrahmen.
Uns ist bewusst, dass die Maßnahmen zu Herausforderungen bei unseren Kund:innen führen, wie z.B. Mehrfachbetroffenheiten durch IH-Container auf wichtigen Umleiterstrecken. Erste positive Aspekte wie eine Abnahme von kurzfristigen F-Maßnahmen sehen wir bereits. Wir rechnen mit einer weiteren Verbesserung in 2025, da wir mehr IH-Container Typen und mehr Planungsvorlauf haben sowie das gleichbleibende Muster an IH-Strecken-Containern für das gesamte 1. Halbjahr mehr Planungssicherheit bietet.
FAQ IH-Container
Was passiert perspektivisch mit den IH-Containern, wenn die Belegungsgrade einzelner Container weiterhin bei rund 20-25 % liegen?
Antwort: Im Jahr 2024 lag der Belegungsgrad über alle IH-Container bereits bei ca. 50 %. Wir arbeiten daran, in Regionen mit geringerem Bedarf die IH-Container auf einen 8-Wochen-Rhythmus umzustellen, um die Belegung zu verbessern. Zudem wird die räumliche Optimierung der Containerstruktur fortgesetzt. Es gibt zwei Hauptmuster: In einigen Regionen ist die Konformität hoch, die Belegung niedrig, weil weniger Bedarf besteht. In anderen Fällen sind sowohl Belegung als auch Konformität niedrig, was ein Steuerungsthema darstellt. Hier arbeitet die Region an besseren Lösungen, um die IH-Maßnahmen effektiver in die Container zu integrieren.
Ende des Expander-Inhaltes
Was tun wir, um leere Container zu vermeiden? Wie häufig findet ein Abgleich zwischen Belegungsgrad des Containers und des gewählten Rhythmus statt?
Antwort: Leere Container ärgern Planer und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) gleichermaßen. Um dieses Ärgernis zu minimieren, wurden Standards eingeführt, die den Bedarf gezielt abdecken und möglichst wenig Instandhaltungsbedarf außerhalb der IH-Container lassen. In Regionen mit geringem Bedarf wird ein 8-Wochen-Zyklus eingeführt. Erste Abgleiche und Ausdünnungen fanden Ende 2024 statt. Weitere Abgleiche wurden im Februar 2025 durchgeführt, um die Zielgenauigkeit zu verbessern. Langfristig soll so der Nutzen für Instandhaltung und die Zufriedenheit von Planern und EVU maximiert werden.
Ende des Expander-Inhaltes
Es wurde kommuniziert, dass 80 % der Instandhaltung bereits in Containern gemacht wird. Wieso wird wenig Inspektion und Wartung in Containern durchgeführt?
Antwort: Es ist richtig, dass Inspektionen und Wartungen nur minimal in IH-Containern durchgeführt werden. Aufgrund der Vorgaben zur Durchführung wird oft Tageslicht benötigt. Um die Auswirkung auf unserer Kund:innen so gering wie möglich zu halten, werden Container so geplant, dass sie primär nachts genutzt werden. Der Großteil der Containeraktivitäten bezieht sich auf sperrzeitintensive Maßnahmen, wie die Einzelfehlerbeseitigung (EFB). Diese umfasst sowohl planbare als auch präventive Arbeiten, sowie kurzfristig notwendige Reparaturen bei Verschlechterungen der Anlagen. Mehr als 80 % der sperrzeitintensiven Arbeiten werden tatsächlich in Containern durchgeführt. Inspektionen und Wartungen werden weiterhin außerhalb der Container durchgeführt. Ziel bleibt es, für alle Maßnahmen die Konformität zu steigern, um langfristig mehr Aktivitäten in Container zu integrieren.
Ende des Expander-Inhaltes
Über 90 % der Arbeiten sind meist in 5 bis 6 Stunden erledigt. Warum werden IH-Container nicht auf 6 Stunden verkürzt?
Antwort: Über 90 % der Arbeiten werden tatsächlich in 5 bis 6 Stunden erledigt. Die IH-Container-Dauer wurde von 8 auf 7 Stunden reduziert, basierend auf Analysen der bisherigen Maßnahmen. Die ursprünglichen 8 Stunden wurden gewählt, um alle Instandhaltungsarbeiten vollständig und nachhaltig durchzuführen. Kürzere Zeitfenster führten häufig zu Wiederholungsstörungen. Die Verkürzung auf 7 Stunden ist ein erster Schritt. Ob weitere Reduzierungen auf 6 Stunden möglich sind, hängt von der Analyse ab, ob diese Arbeiten ohne Qualitätsverlust und mit nachhaltiger Verbesserung des Anlagenzustands umgesetzt werden können.
Ende des Expander-Inhaltes
Ende des Expander-Inhaltes
Invest Container: Bündelung größerer Bauvorhaben in planbare Total- und Teilsperrungen
Für größere Ausbau- und Modernisierungsprojekte auf dem Hochleistungsnetz und dem überregionalem Flächennetz arbeiten wir mit verschiedenen Invest-Containertypen. Mit Hilfe dieser werden größere Bauvorhaben gebündelt in eingleisige Sperrungen (ESP) und Totalsperrungen (TSP) ganzer Streckenabschnitte eingeteilt. Die anschließende baufreie Zeit richtet sich nach der Art und Dauer der Sperrung auf der jeweiligen Strecke.
Invest-Containertypen im Fahrplanjahr 2027
Mit den Invest-Containertypen A, B, C, D, E, F werden im Fahrplanjahr 2027 größere Bauvorhaben gebündelt. Diese werden in ESP und TSP über 2-5 Monate eingeteilt.
Die Totalsperrung des Containertyps A, der für die Generalsanierung (GS) des Hochleistungsnetzes verwendet wird, dauert 5 Monate an. Es wird angestrebt, nach dieser Sperrung eine baufreie Phase von mindestens 5 Jahren zu haben. Kommen z. B. die Totalsperrungen der Containertypen B und C beim überregionalen Flächennetz zur Anwendung (3 bzw. 2 Monate Sperrungen), wird anschließend eine baufreie Phase von 4 bzw. 2 Jahren angestrebt.
Die Zeiträume der Sperrungen sind auf vier Fahrplanzeitscheiben aufgeteilt, wobei i.d.R. für Januar und Dezember keine Invest-Container geplant werden. So können Sperrungen der Containertypen A und D (jeweils 5 Monate) entweder von Februar – Juli oder von Juli – November zum Einsatz kommen. Containertypen B und E werden über drei Monate, von Februar – April oder Juli – September, eingesetzt. Die Containertypen C und F finden für zwei Monate, von Mai – Juni oder von Oktober – November, Anwendung (siehe Grafik).
Die Einführung dieser Container ist für das Fahrplanjahr 2027 gestartet. Bereits 2025 und 2026 kommen Übergangskonzepte zum Einsatz, um Baumaßnahmen zu bündeln.
Ende des Expander-Inhaltes
Invest-Containertypen ab dem Fahrplanjahr 2028
Wir haben die Logik der Invest-Container ab dem Fahrplanjahr 2028 überarbeitet und optimiert, um:
Kundenbedürfnisse besser berücksichtigen zu können (z.B. „Sylter Sommer“ oder „Oktoberfest-Wochen“)
ein weniger starres System zu nutzen, das je Containertyp deutlich mehr als zwei mögliche Zeiträume bietet
die Sperrzeit des neuen kleinsten Containertypen und somit die Zeit des minimal notwendigen Schienen-Ersatz-Verkehr-Bedarfs auf 4 Wochen zu reduzieren
Nach der neuen Logik lassen sich größere Bauvorhaben ab dem Fahrplan 2028 in ESP und TSP über 4, 8, 12, 16, 20 oder 24 Wochen einteilen. Auch hier richtet sich die anschließende baufreie Zeit nach der Art und Dauer der Sperrung auf der jeweiligen Strecke.
Mit diesen Rahmenbedingungen ergeben sich insgesamt 12 Standardtypen von Invest-Containern:
Die Totalsperrung des Containertyps T24-xx (xx = laufende Containernummer), der für die Generalsanierung des Hochleistungsnetzes verwendet wird, dauert 24 Wochen an. Es wird angestrebt, nach dieser Sperrung eine baufreie Phase von mindestens 8 Jahren zu haben. Kommen z. B. die Totalsperrungen der Containertypen T20-xx und T16-xx beim überregionalen Flächennetz zur Anwendung (20 bzw. 16 Wochen Sperrungen), wird anschließend eine baufreie Phase von 6 bzw. 5 Jahren angestrebt. ESP-Container ziehen eine deutlich kürzere Baufreiheit nach sich, mindestens aber 1 Jahr.
Die Zeiträume der Sperrungen sind auf 13 Fahrplanzeitscheiben (13 x 4 Wochen = 52 Wochen im Jahr) aufgeteilt. Vom Tag des Fahrplanwechsel im Dezember bis Mitte Januar werden, wegen Witterung und geringer Verfügbarkeit von Auftragnehmern über Weihnachten und Jahreswechsel, grundsätzlich kein Invest-Container platziert. Es gibt keinen festen Start- und Endzeitpunkt je Containertyp. Jeder Container muss mit Beginn einer 4-Wochen-Periode starten bzw. enden. Der erste Invest-Container startet vier Wochen nach Fahrplanwechsel. So können bspw. Sperrungen des Containertypen T24-xx (jeweils 24 Wochen) alle vier Wochen eingetaktet werden (siehe Grafik zu beispielhafter Containeranordnung in die Fahrplanzeitscheiben).
Die Einführung des 4-Wochen-Rasters startet für das Fahrplanjahr 2028. Für das Fahrplanjahr 2027 wird die alte Containertypenregelung (A, B, C, D, E, F) beibehalten.
Ende des Expander-Inhaltes
Ziel der Invest-Container
Die Invest-Container haben das Ziel, das Spannungsfeld zwischen Fahren und Bauen zu beruhigen. Wir reduzieren die Komplexität durch standardisierte Paketierung der Investitionstätigkeiten auf Baukorridoren und sind effizienter durch stärkere zeitliche und räumliche Bündelung der Baumaßnahmen auf einem Korridor. Wir schaffen dadurch die gleiche Baumenge bei gleichzeitiger Reduktion der überregionalen Baubetroffenheiten. Dieser ganzheitliche Bewirtschaftungsplan soll „Ruhe ins System“ bringen und gleichzeitig die Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen ermöglichen. Durch die Abbildung der Invest-Container im Netzfahrplan und eine hohe Container-Konformität werden wir weniger unterjährige Regelungen haben und schaffen mehr Zeit für die Planung.
Ende des Expander-Inhaltes
Unsere erfolgskritischen Themen: erste Effekte im Fahrplanjahr 2027 spürbar
Die Umsetzung dieser Maßnahmen stellt uns und unsere Kund:innen vor Herausforderungen und verlangt allen Beteiligten Geduld ab. Bis die Effekte der Systemberuhigung zu spüren sind, wird es dauern. Wir rechnen damit, dass der volle Effekt der Invest-Container erst im Fahrplanjahr 2027 spürbar sein wird. Mit den IH-Container leisten wir bereits jetzt einen ersten Beitrag. Dennoch haben wir weitere erfolgskritische Themenfelder zu lösen. Im Fahrplanjahr 2027 passen bis zu 70% der Maßnahmen in Invest-Container, für die restlichen 30% arbeiten wir derzeit an Lösungen. Auch der Umgang mit Bauspitzen und die Gewährleistung einer effektiven Steuerung der Container-Nutzung stehen weiterhin im Fokus.
Wir sind uns dieser Herausforderungen bewusst und arbeiten gemeinsam an Lösungen, die Auswirkungen auf unsere Kund:innen so gering wie möglich zu halten.