Digitaler Befehl im erweiterten Pilotbetrieb

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Der schriftliche Befehlsprozess wurde bereits im Anwendungsbereich auf der Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm durch ein digitales Übermittlungsverfahren am 22.04.2025 abgelöst. Hierdurch wird in einem kleinen Bereich des Bahnbetriebes schon heute sowohl eine Zeitersparnis als auch eine Arbeitserleichterung für die beiden Beteiligten im Arbeitsprozess (dem Triebfahrzeugführer des EVU, sowie dem Fahrdienstleiter bei der DB InfraGO AG) ermöglicht.

Die DB InfraGO AG plant nun die Ausweitung des bereits dort eingeführten Digitalen Befehls und somit die Ablösung der schriftlichen Befehlsübermittlung in einer zunächst bundesweit freiwilligen Nutzung ab dem Fahrplanjahr 2026 (Dez. 2025).

Mit der digitalen Befehlserstellung durch den Fahrdienstleiter sowie der digitalen Übermittlung des Befehls an ein geeignetes Endgerät des betroffenen Triebfahrzeugführers können der Prozess und die Dokumentation vereinfacht und beschleunigt werden.

Prozess der Digitalen Befehlsübermittlung:

Anders als im schriftlichen Verfahren wird beim Digitalen Befehl der Befehl nicht auf einem Papiervordruck, sondern digital als „Befehlsnachricht“ durch den Fahrdienstleiter erstellt. Die Befehlsnachricht wird nach der Erstellung durch den Fahrdienstleiter in einer Cloud abgelegt. Parallel dazu wird automatisch eine SMS mit einem entsprechenden Zugriffscode an das GSM-R Endgerät des aktiven Führerstandes des Zuges übermittelt. Der Triebfahrzeugführer hat nun die Möglichkeit, mit dem Internetbrowser auf seinem Endgerät (z. B. Tablet oder Smartphone) die Befehlsnachricht mit Hilfe des zuvor empfangenen Zugriffscodes von der Cloud abzurufen. Einsicht in die Befehlsnachricht erhält der Triebfahrzeugführer erst nach einem digitalen Standortabgleich bei Stillstand des Zuges.

Zur Steigerung der Effektivität bei allen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Anwendungsbereich und zur Vereinheitlichung der Arbeitsweise der Fahrdienstleiter wird der Regelbetrieb – und damit die primäre Nutzung des Digitalen Befehls – in die Infrastrukturnutzungsbedingungen (IBN) sowie die Richtlinie 408 zum Fahrplan 2027 aufgenommen.

Soll Prozess Digitaler Befehl
Soll Prozess Digitaler Befehl
Quelle: DB InfraGO AG

Vorteile des Digitalen Befehls:

  • Zeitersparnis:
    • Durch Wegfall von Diktieren und Wiederholen des Befehls
    • Vorbereitung/Übermittlung von Befehlen auch während der Zugfahrt
    • Zügige Befehlsübermittlung durch den Fahrdienstleiter mittels Verwendung digitaler Befehlsvorlagen – besonders relevant bei betrieblichen Großstörungen
  • Arbeitserleichterung für den Triebfahrzeugführer:
    • Nur notwendige Befehlsinformationen werden übermittelt und angezeigt
    • Digitale Exportmöglichkeit zur Aufbewahrung der digitalen Befehle 
    • Papierlose Kommunikation
1. Schulungsmanagement für Triebfahrzeugführer:innen
1.1 Allgemeine Informationen

Als Unterstützung für die Qualifizierung bieten wir Schulungskomponenten an: Zum einen steht ein umfassendes Web-Based-Training (WBT) zur Verfügung, das mit anschaulichen Erklärvideos die wesentlichen Funktionen der Anwendung praxisnah vermittelt. Zum anderen erhalten Sie Zugang zu einer vollumfänglichen Schulungsumgebung inklusive Schulungstool. In dieser Live-Anwendung können Anwenderinnen und Anwender alle Funktionen eigenständig ausprobieren und in einer realitätsnahen Umgebung praktisch üben.

1.2 Web-Based-Training für Tf

Das Web-Based-Training (WBT) richtet sich gezielt an Triebfahrzeugführer:innen und deckt in modularen Kapiteln viele für den Alltag relevanten Funktionen der Tf-Anwendung ab. Die Inhalte werden mithilfe von praxisorientierten Videos verständlich und Schritt für Schritt vermittelt.

Für eine größtmögliche Integration in Ihre internen Lernprozesse steht das WBT als SCORM-Datei zum Download bereit. Dies ermöglicht eine flexible Einbindung in Ihr bestehendes Lernmanagementsystem oder ermöglicht die Nutzung über einen geeigneten SCORM-Player.

In Kürze werden sämtliche Lerneinheiten auch auf dieser Seite als Videodateien zum direkten Abspielen bereitgestellt. 

1.3 Schulungsanwendung und Schulungstool

Für ein realitätsnahes Training steht Ihnen eine interaktive Schulungsanwendung zur Verfügung, in der alle Funktionen der Zielanwendung umfassend getestet und ausprobiert werden können. Um die wesentlichen Abläufe korrekt nachzustellen, kommt zusätzlich das Schulungstool zum Einsatz. Dieses Schulungstool übernimmt in der Simulation die Rolle des Fahrdienstleiters: Es ermöglicht das Erstellen und Versenden von Befehlsnachrichten an die Triebfahrzeugführer, die anschließend mit der Schulungsanwendung arbeiten.

Die Nutzung der Schulungsanwendung setzt den Empfang einer simulierten Befehlsnachricht durch das Schulungstool voraus – erst danach können die Hauptfunktionen der Anwendung im Trainingskontext genutzt und erprobt werden. Das Schulungstool ist damit essenziell, um die betrieblichen Abläufe und Interaktionen zwischen Fahrdienstleiter und Triebfahrzeugführer praxisnah abzubilden.

Links:

Schulungsumgebung Tf-App

Schulungsumgebung Schulungstool

Eine ausführliche Anleitung zur kombinierten Verwendung von Schulungstool und Schulungsanwendung finden Sie hier: 

Erläuterung Schulungstool für den Digitalen Befehl

Ende des Expander-Inhaltes