Stellwerkspersonale

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Stellwerkspersonale

08.07.2024

Zugverkehrssteuerer:innen gewinnen und halten: Umfassende Maßnahmen für stabile Besetzung der Stellwerke

Für den vielfältigen und anspruchsvollen Job in unseren Stellwerken benötigen wir kontinuierlich neues Fachpersonal. Wir arbeiten daher mit viel Ausdauer und Energie daran, ausreichend neue Kolleg:innen zu gewinnen und langfristig an die DB InfraGO AG zu binden. Unser Maßnahmenpaket im Überblick.

Digital, elektrisch, elektromechanisch oder mechanisch: Die rund 2.600 Stellwerke der DB InfraGO AG weisen aktuell noch große Unterschiede auf. Wir benötigen daher hochqualifiziertes Fachpersonal, das für die jeweilige Stellwerkstechnik ausgebildet und in die örtlichen Besonderheiten eingearbeitet ist. Aufgrund der örtlichen Unterschiede und Eigenheiten sind die Mitarbeitenden nur bedingt flexibel in anderen Stellwerken einsetzbar. Punktuell hohe Krankenstände sowie der Ruhestand geburtenstarker Jahrgänge fordern uns bei der Personalplanung zusätzlich.

Mittels einer flexiblen und vorausschauenden Disposition und dank der großen Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeitenden, konnten wir die erforderlichen etwa 2,5 Millionen Schichten in 2023 zu 99,2 Prozent besetzen. Trotz der hohen Quote kam es jedoch immer noch zu zahlreichen stellwerksbedingten Zugausfällen und -verspätungen. Um bis Ende 2025 deutschlandweit wieder eine stabile Besetzung aller Schichten zu erreichen, setzen wir auf ein umfassendes Maßnahmenpaket:

Mehr neue Talente gewinnen

Potenzielle Bewerber:innen für den Berufsalltag in den Stellwerken zu begeistern – mit diesem Ziel haben wir 2023 erstmalig eine deutschlandweite Imagekampagne gestartet. Im Fokus: das Berufsbild der Zugverkehrssteuerer:innen (ZVS, intern: Fahrdienstleiter:innen) bekannt zu machen. Die Kampagne unter dem Motto „Der geheime Bund“ sorgte für reges Interesse auf der eigens erstellten Recruiting-Homepage. Schüler:innen und Fachkräfte konnten sich hier detailliert über den Beruf des:der Zugverkehrssteuerer:in informieren und einen Überblick über alle ausgeschriebenen Stellen erhalten. Zahlreiche Bewerbungen gingen daraufhin bei der DB InfraGO AG ein.

Mit vergleichbaren Kampagnen bewerben wir dieses Jahr auch Stellen für Quereinsteiger:innen, die sich in nur neun Monaten zum/zur Zugverkehrssteuerer:in umschulen lassen können. 2.000 Plätze für eine Qualifizierung sind in diesem Jahr zu vergeben. Im ersten Quartal konnten bereits nahezu alle Kursplätze mit Quereinsteiger:innen besetzt werden. Unabhängig davon geben wir Interessent:innen in den Regionen derzeit wöchentlich die Möglichkeit, die DB InfraGO AG als Arbeitgeberin besser kennenzulernen.

Zugverkehrsteuerung weibliche Fachkraft
Azubi Zugverkehrssteuerung männlich vor Planung








Schneller ausbilden und qualifizieren

Dank der Erhöhung interner und externer Trainer:innenkapazitäten sowie dem Bau von neuen Schulungsanlagen ist es uns gelungen, jährlich 800 Plätze für Auszubildende zum:zur Eisenbahner:in in der Zugverkehrssteuerung anzubieten und zu besetzen. Ausgebildet wird dabei mittels moderner Schulungskonzepte – zum einen vor Ort an 100 Lehranlagen und zum anderen auch mit digitalen oder hybriden Konzepten. Hier setzen wir auf zeitgemäße Methoden wie etwa 3D-Brillen. Parallel dazu intensivieren wir die Auszubildendenbetreuung weiter. Ziel ist es, noch mehr Nachwuchskräfte erfolgreich zum Abschluss zu führen, die wir anschließend übernehmen.  

Wechsler:innen und Alumni reaktivieren

Für schnelle Unterstützung haben wir einen bundesweiten Aufruf unter Alumni und potentiellen Wechsler:innen gestartet: Wir bieten Kolleg:innen in zentralen Fachbereichen zeitweise die Möglichkeit, in ihren alten Job zurückzukommen. Darüber hinaus sprechen wir gezielt Rentner:innen und Fachwirt:innen an. Eine zweistellige Anzahl an Kolleg:innen ist diesem Aufruf bereits gefolgt. Die Mitarbeitenden sind zum Beispiel im Knoten Frankfurt/Main im Einsatz.

Fluktuation und Personalbedarf senken

Wir möchten nicht nur neue Talente und alte Kolleg:innen (wieder-)gewinnen, sondern diese auch halten. Mehrere Millionen Euro nehmen wir auch 2024 wieder in die Hand, um den Stellwerksmitarbeitenden ein verbessertes Arbeitsumfeld zu bieten. Das Geld fließt unter anderem in die Sanierung von Sozialräumen, oder dem Auf- und Ausbau der Internetkonnektivität. Darüber hinaus nehmen wir sukzessive immer mehr neue Stellwerke in Betrieb, die zukünftig mit Blick auf die vorantreibende Digitalisierung von weniger Personal bedient werden müssen.

Führungskräfte stärken

Mehr Zeit für Führungsaufgaben – dies ermöglichen wir unseren rund 400 Leiter:innen, indem wir die Anzahl der jeweils zugeordneten Mitarbeitenden auf ein schaffbares Maß reduzieren. Gleichzeitig entlasten wir unsere operativen Führungskräfte von administrativen Aufgaben. Auf diese Weise erhalten die Leiter:innen mehr Zeit, um sich regelmäßig mit ihren Mitarbeitenden in den Stellwerken auszutauschen und sie bei Fragen oder Problemen zu unterstützen – ihrer Führungsaufgabe also gut nachkommen zu können.

Der Beruf der Zugverkehrssteuerer:innen

Motiv Imagekampagne

Zugverkehrssteuerer:innen sorgen in Deutschland für einen sicheren, pünktlichen und reibungslosen Zugbetrieb. Sie arbeiten im Herzen des Eisenbahnbetriebs und stellen bzw. setzen in digitalen, elektrischen, elektromechanischen oder mechanischen Stellwerken Weichen und Signale, damit Züge ihr Ziel sicher und pünktlich erreichen. Damit sind sie unerlässlich dafür, Züge sicher durch Europas größtes Schienennetz zu navigieren. Zugverkehrssteuerer:in wird man in einer dreijährigen Ausbildung oder durch eine neunmonatige Schulung. Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es in Richtung Zugdisponent:in/Bereichsdisponent:in, Betra-Bearbeiter:in, Leiter:in Betriebsbezirk oder Fachreferent:in für Betriebssicherheit und Kontrollen sowie als Trainer:in im Bahnbetrieb.