Die 89. „Kleine und Mittlere Maßnahme“ ist umgesetzt: Überleitstelle Gambach und Gleiswechselbetrieb erhöhen die Betriebsqualität

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Die 89. „Kleine und Mittlere Maßnahme“ ist umgesetzt: Überleitstelle Gambach und Gleiswechselbetrieb erhöhen die Betriebsqualität

03.07.2024

Die 89. „Kleine und Mittlere Maßnahme“ ist umgesetzt: Überleitstelle Gambach und Gleiswechselbetrieb erhöhen die Betriebsqualität

Die Umsetzung der 355 „Kleinen und Mittleren Maßnahmen“ (KMM) der DB InfraGO AG bis zum Jahr 2030 nimmt weiter Fahrt auf – bis Ende nächsten Jahres werden bereits rund 40 Prozent realisiert sein. Eine wichtige Maßnahme stellt die am 09. Juni 2024 in Betrieb genommene Überleitstelle Gambach dar. Der betreffende Streckenabschnitt ist stark frequentiert und dient u. a. als Umleitungsstrecke für die Riedbahn. Hier zeigt sich einmal mehr: Infrastruktur braucht ein starkes Team!


Vorher-Nachher-Bild neue Überleitstelle in Gambach


Die Umsetzung des Schieneninfrastrukturprogramms „Kleine und Mittlere Maßnahmen“ (KMM) schreitet zunehmend voran. Ziel ist es, insbesondere im Hochleistungsnetz schnell positive Effekte bei Kapazität und Pünktlichkeit zu erzielen. Typische KMM sind der Einbau zusätzlicher Weichen, die Einrichtung von Gleiswechselbetrieben und Blockoptimierungen oder die Schaffung zusätzlicher Überleitstellen.

Am 09.06.2023 konnten Projektleiter Simon Klump und sein Team mit der neuen Überleitstelle Gambach zwischen Gemünden am Main und Karlstadt nach knapp einem Jahr Bauzeit eine wichtige und insgesamt die 89. „Kleine und Mittlere Maßnahme“ erfolgreich in Betrieb nehmen.

Neue Überleitstelle auf einer Hauptschlagader des Güterverkehrs

Auf der stark frequentierten Main-Spessart-Bahn (Würzburg–Aschaffenburg) befand sich bis zum 09.06.2024 zwischen Karlstadt und Gemünden am Main ein rund 13 km langer Streckenabschnitt, der zwar im Gleiswechselbetrieb befahren werden konnte, aber keine Möglichkeit bot, Züge von einem Streckengleis auf das andere überzuleiten. Damit ist nun Schluss: Am Sonntagmorgen, 09.06.2024, um 5 Uhr wurde die Strecke mit neuer Überleitstelle wieder befahrbar gemeldet!

Die Inbetriebnahme erfolgte dabei schrittweise: Der notwendige Softwarewechsel und die Abnahme der Leit- und Sicherungstechnik wurden bereits am 12./13.05.2024 durchgeführt. Das Öffnen und die Inbetriebnahme der Weichen sowie die Anpassung der Oberleitungsanlagen erfolgten Anfang Juni. Und schließlich konnte die Gesamtinbetriebnahme mit einem Weichenzungenwechsel erfolgreich abgeschlossen werden.


Streckenkarte Gambach


Die neu geschaffene Überleitstelle hilft nicht nur im Störungsfall, sondern auch bei nachfolgenden Bauprojekten und Instandhaltungsarbeiten. Damit wird zum einen der überlastete Schienenweg Main-Spessart-Bahn selbst entlastet, der zudem Teil des PlanKorridors Süd (Würzburg–Nürnberg) ist. Zum anderen profitiert auch der Hochleistungskorridor Frankfurt–Mannheim – besser bekannt als Riedbahn – von der Überleitstelle.

Auf dem Streckenabschnitt werden Pünktlichkeit und Kapazität einerseits durch den Bau der Überleitstelle und andererseits durch zusätzliche Blockteilungen im Gegengleis erhöht. Dadurch können die Zeitverluste bei temporärer Eingleisigkeit je nach Betriebslage gegenüber dem bisherigen Zustand nahezu halbiert werden. Ebenso stellt die neue Überleitstelle eine weitere Rückfallebene dar, indem sie als Umleitungsstrecke für Fernverkehrszüge dazu beiträgt, Verspätungen zu minimieren.


Baustelle Gambach


Die Überleitstelle Gambach wird unmittelbar nach der Inbetriebnahme, also bereits ab dem 10.06.2024, für einen Gleisumbau auf dem Korridor benötigt, da das Gegenrichtungsgleis zwischen der Überleitstelle und Gemünden gesperrt werden muss. Damit macht sich die Überleitstelle sofort bezahlt!