Artikel: Informationen zu Testmöglichkeiten mit dem Betriebsdatenverteiler und der Normierten Schnittstelle im Rahmen TAF/TAP TSI Vollumsetzung
Für Tests an der TAF/TAP-Umsetzung für den Eisenbahnbetrieb stellt die DB InfraGO AG für Zugangsberechtigte (ZB) eine Umgebung in der Cloud im Zeitraum 28.04.2025 bis 15.07.2025 zur Verfügung.
Bei Interesse zur Anbindung in die Testumgebung des Betriebsdatenverteilers (BDV) oder der Normierten Schnittstelle (NSS) können sich ZB an das TAF/TAP-Postfach des Eisenbahnbetriebs (ttt-betrieb@deutschebahn.com) wenden. Auf Basis des mitgeteilten zeitlichen und inhaltlichen Bedarfs plant die DB InfraGO AG gemeinsam mit den ZB die weiteren Schritte.
Folgende Punkte sind für eine Teilnahme zu beachten:
Unterschied zwischen Test- und zukünftiger Liveumgebung bei Inbetriebnahme TAF/TAP im Eisenbahnbetrieb
Der Test beruht auf Fahrplänen aus dem aktuellen Betrieb, bei denen Attribute auf TAF/TAP transformiert werden. Wo solch eine Transformation nicht möglich ist, werden die Fahrpläne mit „zufälligen“ Werten angereichert.
Die Testdaten umfassen ausschließlich Stammfahrpläne, da im Zielzustand TAF/TAP TSI auch die Gelegenheitsverkehre als solche abgebildet werden. Daher werden die Gelegenheits- und Ergänzungsfahrpläne nicht Bestandteil der Testdaten sein.
Angaben zur Vertraulichkeitsvereinbarung
Für den Test wird eine Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen dem ZB und der DB InfraGO AG benötigt. Um diese ausfertigen zu können, benötigt die DB InfraGO AG Angaben zum Vertragspartner (Name und Rechtsform, Registerdaten und Adresse).
Anbindung an das Testsystem der DB InfraGO AG
Nach Kontaktaufnahme und Zeichnung der Vertraulichkeitsvereinbarung organisiert die DB InfraGO AG einen individuellen Austausch mit den Fachexpert:innen vom BDV und NSS zur Anbindung und den Konfigurationsparametern.
Bei Anbindung an den BDV müssen ZB Anpassungen in Abstimmung mit der DB InfraGO AG vornehmen. Wenn das System des ZB Empfänger von Nachrichten ist und somit als Server arbeitet, sind Port und Kennung anzupassen. Wenn das System des ZB Sender von Nachrichten ist und somit als Client fungiert, sind neue BDV-URL (SOAP) bzw. IP-Adresse/Port (UIC) zu setzen. Zusätzlich sind bei Verwendung von SOAP Sender und Recipient inklusive CI_Instance_Number abzusprechen und zu setzen. Für eine verschlüsselte Kommunikation sind Zertifikate auszutauschen und die Verschlüsselung zu implementieren.
Bei Anbindung an die NSS müssen ZB Anpassungen in Abstimmung mit der DB InfraGO AG vornehmen. Wenn der Empfang von LKD-Fahrplänen (GFD- und/oder BZD-Zug) durch das System des ZB gewünscht ist, ist entweder eine Mailadresse, für den Mailempfang bereitzustellen oder eine verschlüsselte SFTP-Kommunikation zu etablieren. Für letzteres sind Zertifikate zwischen dem ZB und der DB InfraGO AG auszutauschen, die Verschlüsselung zu implementieren und Server-Daten bereitzustellen (Adresse, User, Eingangsverzeichnis des Systems des ZB). In beiden Fällen ist das Format der Ausgabe zu definieren.
Dokumentation zum BDV
Die notwendige technische Dokumentation kann über das TAF/TAP-Postfach des Eisenbahnbetriebs angefordert und nach gezeichneter Vertraulichkeitsvereinbarung durch die DB InfraGO AG übergeben werden. Diese beinhaltet die Schnittstellenbeschreibung (Integrative_SSTB_BDV_Kunde_V4-0) und das Verschlüsselungsdokument (BDV Kundenanbindungen - Verschlüsselung V3.0).
Dokumentation zur NSS
Die notwendige technische Dokumentation kann über das TAF/TAP-Postfach des Eisenbahnbetriebs angefordert und nach gezeichneter Vertraulichkeitsvereinbarung durch die DB InfraGO AG übergeben werden. Diese beinhaltet die Schnittstellenbeschreibung (Normierte_Schnittstelle_(NSS)_V2.2.pdf) und die Beschreibung der Transformation der Fahrpläne auf TAF/TAP (KundenInfo_TAF_TAP_Mapping_1.0).
Weiteres
Auf der Testumgebung werden regelmäßig Wartungsarbeiten durchgeführt. Diese steht daher nicht kontinuierlich zur Verfügung. Die DB InfraGO AG informiert betroffene ZB über das TAF/TAP-Postfach des Eisenbahnbetriebs.
Die vollständige Versorgung mit Fahrplänen kann nicht im Testzeitraum, sondern erst mit Inbetriebnahme der Fahrplansysteme der DB InfraGO AG garantiert werden. ZB können ihren Testbedarf über die nebenstehende Kontaktadresse mitteilen.
Glossar
BDV: Betriebsdatenverteiler
BZD: Betriebszentrale Disposition GFD: Gemeinsame Fahrplandatenhaltung LKD: Logisch Konsistenter Datensatz NSS: Normierte Schnittstelle TAF: Telematics Applications for Freight TAP: Telematics Applications for Passengers ZB: Zugangsberechtigte