Gestufte Umstellung auf TAF/TAP TSI – Aktualisierung Zeitplanung

Die Europäische Union definiert mit den technischen Spezifikationen für die Interoperabilität (TSI) europaweit die Anforderungen für die Entwicklung von interoperablen Telematikanwendungen im Güter- und Personenverkehr (TAF und TAP) für alle Bahnakteure. Daraus resultiert in Zukunft eine einfachere und effizientere Planung und Disposition von Verkehren entlang der gesamten Logistikkette auf der Schiene, insbesondere über Infrastruktur- und Ländergrenzen hinweg, sowie eine standardisierte und digitalisierte Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Die DB InfraGO AG arbeitet – parallel zur Ablösung der derzeitigen Verfahren zur Trassenanmeldung, Fahrplanerstellung und Betriebsführung – intensiv an der Umsetzung der entsprechenden Verordnungen. 

Ziel ist es, branchen- und EU-weit die Implementierung der TSI TAF und TAP möglichst harmonisiert und standardisiert zu gestalten sowie fachliche und inhaltliche Interpretationsspielräume zu vermeiden. Unter anderem wurden die Infrastrukturnutzungsbedingungen der DB InfraGO AG (INB) angepasst und die für TAF/TAP notwendigen Anpassungen vorbereitet und eingearbeitet. Bislang war seitens der DB InfraGO AG die TSI-Einführung in Betrieb („Operations“) und Fahrplan („Planning“) parallel für den Fahrplan 2026 vorgesehen. 

Aufgrund von zahlreichen Kundenreaktionen passt die DB InfraGO AG die Zeitkette der Einführung an:  

• Im Betrieb startet die DB InfraGO AG die Umstellung auf TAF/TAP TSI wie geplant im März 2025 mit der Einführung von PRISMA. Dann werden die operativen Zugnummern (OTN) umgestellt. Die vollständige Umstellung erfolgt ebenso wie geplant im Dezember 2025.   
• Im Fahrplan wird die DB InfraGO AG die Umstellung auf TAF/TAP TSI um ein Jahr verschieben. Die bislang eingegangenen Rückmeldungen vieler Zugangsberechtigten zeigen, dass diese von einer Einführung der Fahrplan- und Vertriebsanteile zum Fahrplanjahr 2026 abraten. Auch die DB InfraGO AG sieht noch Herausforderungen im stabilen technischen Betrieb der neuen Systemschnittstellen. Eine Einführung von TAF/TAP TSI im Fahrplan im März 2025 würde die Stabilität der Fahrplanprozesse gefährden und ist aus Sicht der DB InfraGO AG nicht vertretbar. Die Einführung wird daher auf März 2026 verschoben für die dann beginnende Anmeldung zum Netzfahrplan 2027. Im unterjährigen Baufahrplan ist die Einführung von TAF/TAP TSI und die Umsetzung der Vorgaben aus dem Annex VII eng miteinander verbunden. Daraus folgt, dass die Umstellung auf die neuen Baudokumente Grobplanungsergebnis (GPE) und Feinplanungsergebnis (FPE) ebenfalls um ein Jahr auf das Fahrplanjahr 2027 verschoben wird. Bis dahin werden Baufahrpläne über die bekannten Fahrplandokumente übermittelt. 

Die DB InfraGO AG wird allen Marktteilnehmenden ab März 2025 eine ausgiebige Testphase anbieten.  

Die DB InfraGO AG legt großen Wert darauf, die Anforderungen und Anliegen der Marktteilnehmenden zu berücksichtigen. Insbesondere mit dem zusätzlichen Testzeitraum soll die Implementierung für alle Beteiligten reibungslos verlaufen und so die Vorteile und die erfolgreiche Nutzung von Beginn an sichergestellt werden.