Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz

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Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz

Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz: Das Potenzial von Bahnhofsumfeldern nutzen

Von Anschlussmobilität über Aufenthaltsqualität bis hin zu zusätzlichen Angeboten für das umliegende Quartier – das Zielbild der Zukunftsbahnhöfe wird bundesweit auch in die Bahnhofsvorplätze gebracht. Dazu berät die Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz Städte und Kommunen bei der Entwicklung ihrer Bahnhofsumfelder.

Bahnhöfe sind wichtige Knotenpunkte für das öffentliche Leben und tragen maßgeblich zum Gelingen der Mobilitätswende bei. Ihre oft großen und zentral gelegenen Vorplätze übernehmen dabei wichtige Funktionen für Städte und die umliegenden Quartiere. Mit der Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz der DB InfraGO AG wird das Zielbild der Zukunftsbahnhöfe auch in das Bahnhofsumfeld getragen. Bundesweit werden gemeinsam mit Städten und Kommunen Vorplätze entwickelt, die mit standortspezifischen Merkmalen positiv auf die Stadt- und Quartiersentwicklung ausstrahlen. Dazu bietet die Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz Beratungs- und Unterstützungsangebote an.

Ansicht auf Empfangsgebäude und Vorplatz eines Bahnhofs.
Ansicht auf Empfangsgebäude und Vorplatz eines Bahnhofs.
Quelle: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang


Wir haben uns mit Ulrike Strohkark und Marco Ladenthin, dem Leitungsteam der Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz, ausgetauscht.

Wie unterstützt die Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz Städte und Kommunen bei der Entwicklung und Gestaltung ihrer Bahnhofsumfelder?

Als Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz beraten und unterstützen wir Städte und Kommunen von der Konzeptentwicklung bis zur Umsetzung und Evaluation. Basierend auf Potenzial- und Standortanalysen erarbeiten wir maßgeschneiderte Konzepte für die Entwicklung der Bahnhofsumfelder. Hierbei sind Anschlussmobilität, Aufenthaltsqualität, Klimaresilienz und Stadtlogistik Handlungsfelder, die im Bahnhofsumfeld ein besonderes Potenzial aufweisen. Sichtachsen und eine gute Beleuchtung verbessern zusätzlich das Sicherheitsempfinden. Diese vielfältigen Funktionen im Bahnhofsumfeld steigern auch die Lebensqualität im umliegenden Quartier. 

Zusätzlich beraten wir Städte und Kommunen zu Bundes- und Landesfördermitteln und unterstützen sie auf dem Weg zur Antragsstellung. Wir helfen bei der Prüfung und Gestattung von DB-Flächen, um eine bestmögliche Flächennutzung für die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds zu ermöglichen. Darüber hinaus bauen wir aktuell Prozesse und Rahmenverträge auf, sodass Kommunen auf Wunsch Ausstattungselemente ohne eigene aufwändige Ausschreibungsverfahren beziehen können.

Das Zielbild der Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz
Das Zielbild der Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz
Quelle: DB InfraGO AG

Bahnhöfe sollen sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten, um so mehr Nutzer:innen für nachhaltige Mobilität zu gewinnen. Wie tragen auch die Bahnhofsumfelder dazu bei?

Dass Bahnhofsumfelder einen wertvollen Beitrag zur Mobilitätswende leisten, ist klar. Umso wichtiger ist es, hier lokale Mobilitätsangebote für die erste und letzte Meile anzubieten, denn meist ist der Bahnhof nicht Ziel der Reise. Durch ein besseres Angebot von Fahrradabstellplätzen für sicheres Radparken werden alltägliche Wege für Anwohner:innen und Reisende komfortabler. Die Niederlande ist hier unser Vorbild. Dort kommt jeder zweite mit dem Rad zum Bahnhof. In Deutschland ist es bisher nur jeder zehnte. Mehr und bessere Radabstellanlagen bilden ein riesiges Potenzial, die umweltfreundliche Kombination von Rad und Schiene zu pushen, neue Reisende zu gewinnen und Bahnhofsquartiere verkehrlich zu entlasten. Auch diese Effekte sehen wir in den Niederlanden.

Auch das Angebot an Sharingfahrzeugen an Mobilitätsstationen, e-Ladesäulen und moderner Wegeleitung tragen dazu bei, mehr Nutzer:innen für nachhaltige Mobilität zu gewinnen. Darüber hinaus ist das Bahnhofsumfeld auch ein Ort für nachhaltige Logistiklösungen, die Warenempfang und -retoure für Pendler:innen wie Anwohner:innen komfortabler gestalten und gleichzeitig den Lieferverkehr reduzieren.

"Attraktive Bahnhofsumfelder haben auch eine gestalterische Wirkung im öffentlichen Raum. Daher entwickeln wir verschiedene Nutzungskonzepte und Designs für Bahnhofsvorplätze, um eine verbesserte Aufenthaltsqualität zu schaffen."

Ulrike Strohkark, Leiterin Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz

Bahnhöfe sind schon heute Knotenpunkte des öffentlichen Lebens. Wie unterstützt die Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz dabei, dass die Bahnhofsvorplätze zum Scharnier in die Stadt werden?

Aus Transitstationen werden echte Bezugspunkte in der Stadt. Und: Attraktive Bahnhofsumfelder haben auch eine gestalterische Wirkung im öffentlichen Raum. Daher entwickeln wir verschiedene Nutzungskonzepte und Designs für Bahnhofsvorplätze, um eine verbesserte Aufenthaltsqualität zu schaffen. Eine bedarfsgerechte Zonierung des Raumes ist dabei die Grundlage. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von Aufenthaltsinseln mit moderner Möblierung, einem abgestimmten Beleuchtungskonzept bis hin zum klimasensiblen Umbau im Bahnhofsumfeld. Auf die lokalen Erfordernisse zugeschnitten, wird der Bahnhof so zum Scharnier in das umliegende Quartier und die Stadt.

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Ende des Sliders

Gerade in urbanen Räumen ist die Flächenverfügbarkeit im öffentlichen Raum begrenzt. Wie geht die Kompetenzstelle im Dialog mit Kommunen auf diese Herausforderung ein?

Die Kompetenzstelle widmet sich jedem Vorplatzprojekt mit einer umfangreichen Bedarfsanalyse. So stellen wir sicher, dass die zur Verfügung stehende Fläche entsprechend der Handlungsbedarfe vor Ort genutzt wird. Bei der Ausgestaltung der Angebote setzen wir auf Flächeneffizienz. Dabei fokussieren wir uns vor allem auf das Fahrrad sowie Mikromobilität und anbieterübergreifende Lösungen. D.h. dass in Mobilitätsstationen Fahrzeuge verschiedener Anbieter gebündelt werden, in Micro Depots unterschiedliche Logistikpartner ihre Ware umschlagen und offene Paketstationen als Empfangs- und Retoureorte für sämtliche Bestellungen des stationären und Onlinehandels dienen.

"Die Kompetenzstelle widmet sich jedem Vorplatzprojekt mit einer umfangreichen Bedarfsanalyse. So stellen wir sicher, dass die zur Verfügung stehende Fläche auf die benötigten Angebote zugeschnitten wird."

Marco Ladenthin, Leiter Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz

Wie werden die Maßnahmen finanziert?

Gemeinsam mit den Kommunen machen wir uns auf den Weg Fördermittel des Bundes und der Länder zu akquirieren, um den Anspruch der Zukunftsbahnhöfe auch auf den Vorplätzen umzusetzen. Deshalb suchen wir den Schulterschluss mit Städten und Kommunen und beraten diese zur Auswahl geeigneter Förderprogramme.

Mit der Landeshauptstadt Potsdam wurde Ende Oktober eine Smart City-Partnerschaft geschlossen. Inwiefern unterstützt die Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz hier bei den Zielen der Partnerschaft?

In den kommenden zwei Jahren werden die Bahnhofsumfelder der Bahnhöfe Golm, Griebnitzsee, Pirschheide und Potsdam Hauptbahnhof gemeinsam zu smarten Mobilitätsdrehscheiben ausgebaut. Das Ziel der Partnerschaft ist es, den Umstieg vom Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern und die Aufenthaltsqualität auf den Vorplätzen zu steigern. Dafür sind unter anderem Mobilitätsstationen und zusätzliche Fahrradabstellanlagen, offene Paketstationen, neue Aufenthaltsbereiche, klimaresiliente Bepflanzungen von Grünflächen und eine moderne Reiseinformation geplant. Wir haben die Landeshauptstadt Potsdam dabei unterstützt, Mittel im Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ zu akquirieren und begleiten die Maßnahmenumsetzung durch Bedarfsanalysen, freiraumplanerische Konzepte und ebnen den Weg für notwendige Flächengestattungen.